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Weinort Wasserlos - Rückblick

Reich an Getreideland, Wäldern und sonnigen Weinbergen, erwies sich das fränkische Dorf bereits 1842 als optimaler Standort für Geschäftsbetriebe jeglicher Art.
Gelegen im Königreich Bayern, nahe der hessischen Grenze, ließen sich die bedeutenden Handelsstädte wie Aschaffenburg, Frankfurt oder Gelnhausen innerhalb kürzester Zeit erreichen.
Die Katharinenkirche wurde im Jahre 1914 als Geschenk der Brentano-Tochter erbaut.
Davor diente nur eine kleine Schlosskapelle zu kirchlichen Andachten. Heute erinnert lediglich ein Denkmal an das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude. Dieses befindet direkt neben unserer Hofeinfahrt.
Die Pflege des Rebstocks und die Liebe zum Wein fesselt die Menschen von der Gründung des Weinortes "am fließenden Wasser" (wahrscheinlich war hiermit einst der Rückersbach gemeint) bis heute.

Daten:

  • Die Mönche des im frühen 9. Jahrhundert gegründeten Benediktinerklosters Seligenstadt gelten als Ziehväter heimischen Weinbaus
  • Zwischen August 1282 und Oktober 1283 bewirtschafteten die beiden Brüder Werner und Johannes von Schelris in Wasserlos einen Lehenshof mit Weinbergen
  • 1284: Das Kloster Seligenstadt überträgt in "Wasserlaiß" 6 Morgen Weinberge in Erbbesitz an den geliebten Gerlach, Richard, Herden, Corvinus, dessen Bruder und Hildebold
  • 1579 kam es aufgrund der in natura zu leistenden Weinsteuer zu einem großen Streit zwischen adeligen Familien und dem Benediktiner-Koster Seligenstadt. Dieser ging sogar bis vor das Reichskammergericht
  • 1614: Der Weinbau nimmt bei allen Wasserloser Familien einen hohen Stellenwert ein. So haben 63 von 65 Hofreitern als Grundbesitz Weingärten aufgeführt
  • 1758: Die Herrschaften der adeligen Höfe bestimmen das Leben in Wasserlos und fördern den Weinbau
  • 1842: Rund 22 Morgen Weinberge gehören zum Hofgut Wasserlos. Die Erträge der Weine machen den Hochkurs stehender Rheinweinen den Rang streitig
  • 1893: Die im Ertrag stehenden Rebflächen vermindern sich von den noch im Jahre 1845 bestehenden 24 auf 4,8 Hektar
  • 1930: Die politischen Verhältnisse, klimatische Veränderungen, Schädlinge, sowie ein Geschmackswandel  und der zunehmende Import des Bohnenkaffees führten zu einem drastischen Rückgang der im Ertrag stehenden Weinberge in ganz Franken. So war auch in Wasserlos der Weinanbau um die 30er Jahre quasi nicht existent
  • Ein gutes Jahrzehnt später jedoch floss der heimische Rebensaft wieder.
    Heute gedeihen Weinstöcke auf rund 25 Hektar an den Hängen des Schloßberg und  Luhmännchens. Mehrere Familienbetriebe pflegen erfolgreich das großes Erbe.